Nie wieder Streit: So meisterst du Konflikte im Alltag

Mann und Frau streiten

Konflikte gehören zum Leben, ob wir es wollen oder nicht. Sie entstehen in Beziehungen, am Arbeitsplatz und sogar im Supermarkt. Doch wie gehst du am besten mit ihnen um, ohne dabei Freundschaften oder den inneren Frieden zu verlieren? In diesem Artikel erfährst du, warum Konflikte entstehen, wie du sie erfolgreich löst und wie du langfristig deine Konfliktbewältigung verbessern kannst.

Warum Konflikte entstehen

Konflikte haben viele Ursachen, aber in der Regel entstehen sie durch unterschiedliche Perspektiven. Was für dich logisch erscheint, kann für jemand anderen komplett anders aussehen. Hinzu kommen emotionale Reaktionen, wie Wut, Frustration oder Enttäuschung, die Konflikte weiter anheizen.

Oft liegt das Problem darin, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben, die nicht immer offen kommuniziert werden. Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, eskaliert die Situation schnell.

Die Vorteile einer erfolgreichen Konfliktlösung

Eine erfolgreiche Konfliktbewältigung hat viele Vorteile. Sie kann nicht nur Beziehungen stärken, sondern auch zu persönlichem Wachstum beitragen. Wer lernt, Konflikte konstruktiv zu lösen, reduziert Stress und schafft eine harmonischere Umgebung, sei es zu Hause oder bei der Arbeit.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Konfliktlösung

  1. Zuhören, bevor du sprichst: Oft neigen wir dazu, direkt auf einen Konflikt zu reagieren, ohne wirklich zuzuhören. Nimm dir die Zeit, die andere Person zu verstehen.
  2. Klare Kommunikation: Vermeide es, Vorwürfe zu machen, und sprich stattdessen über deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse.
  3. Gemeinsame Lösungssuche: Ein Konflikt lässt sich nur lösen, wenn beide Seiten kompromissbereit sind und gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Beispiel 1: Konflikt am Arbeitsplatz

Ein typisches Szenario: Zwei Kollegen geraten wegen unterschiedlicher Arbeitsmethoden oder Zielsetzungen aneinander. Oft ist der Auslöser ein Missverständnis oder Druck von außen.

Lösung: Setze dich mit deinem Kollegen zusammen und kläre die Erwartungen. Eine Mediation kann ebenfalls hilfreich sein, wenn der Konflikt nicht allein gelöst werden kann. Wichtig ist, dass beide Seiten die Gelegenheit haben, ihre Sichtweise darzustellen.

Beispiel 2: Konflikte in der Familie

Familienkonflikte entstehen oft durch unausgesprochene Erwartungen oder Rollenverteilungen, die nicht klar sind. Ein Beispiel könnte sein, dass Eltern und Kinder unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie der Haushalt geführt wird.

Lösung: Hier ist offene Kommunikation entscheidend. Jeder in der Familie sollte seine Erwartungen und Gefühle mitteilen können. Kompromisse sind oft nötig, um zu einer fairen Lösung zu kommen.

Beispiel 3: Konflikte in der Partnerschaft

Konflikte in der Partnerschaft sind oft besonders emotional. Häufige Themen sind Eifersucht, finanzielle Probleme oder Zeitmanagement.

Lösung: Der Schlüssel liegt in Offenheit und Empathie. Beide Partner sollten versuchen, sich in die Lage des anderen zu versetzen und gemeinsam Lösungen zu finden, anstatt Vorwürfe zu machen.

Die Rolle der Emotionen bei der Konfliktbewältigung

Emotionen spielen eine zentrale Rolle bei Konflikten. Wenn wir wütend oder frustriert sind, neigen wir dazu, irrational zu handeln. Es ist wichtig, diese Emotionen zu erkennen und zu regulieren, bevor sie den Konflikt verschärfen.

Ein effektiver Weg, Emotionen zu kontrollieren, ist das bewusste Atmen oder ein kurzer Spaziergang, um den Kopf frei zu bekommen.

Konflikte durch gewaltfreie Kommunikation lösen

Die gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein von Marshall B. Rosenberg entwickelter Kommunikationsansatz, der das Ziel hat, Missverständnisse und Konflikte auf friedliche und respektvolle Weise zu klären. Der Grundgedanke der gewaltfreien Kommunikation ist es, sich auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu konzentrieren und diese klar, aber ohne Schuldzuweisungen oder Angriffe, zu kommunizieren. Der Ansatz fördert Empathie und Verständnis, was in Konfliktsituationen besonders hilfreich ist.

Die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation besteht aus vier grundlegenden Schritten:

  1. Beobachtung statt Bewertung: Im ersten Schritt geht es darum, die konkrete Situation objektiv zu beschreiben, ohne dabei eine Wertung oder Interpretation vorzunehmen. Zum Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass du die letzte Woche mehrmals spät nach Hause gekommen bist.“ Anstatt: „Du bist immer unzuverlässig.“
  2. Gefühle ausdrücken: Hier geht es darum, die eigenen Gefühle klar zu benennen, ohne dabei dem anderen die Schuld für diese Gefühle zu geben. Zum Beispiel: „Ich fühle mich besorgt und vernachlässigt,“ anstatt „Du machst mich wütend.“
  3. Bedürfnisse benennen: In diesem Schritt werden die eigenen Bedürfnisse ausgedrückt, die hinter den Gefühlen stehen. Es geht darum, dem Gegenüber zu erklären, was man braucht, um sich besser zu fühlen. Zum Beispiel: „Ich brauche mehr Zeit mit dir, um mich geliebt und geschätzt zu fühlen.“
  4. Bitten statt fordern: Im letzten Schritt wird eine konkrete Bitte geäußert, die dem anderen Raum lässt, darauf zu reagieren, ohne sich angegriffen oder unter Druck gesetzt zu fühlen. Zum Beispiel: „Wärst du bereit, diese Woche mit mir ein Abendessen zu planen?“, anstatt „Du musst diese Woche mehr Zeit mit mir verbringen.“

Warum funktioniert gewaltfreie Kommunikation?

Gewaltfreie Kommunikation ist so effektiv, weil sie auf Verständnis und Kooperation statt auf Konfrontation abzielt. Anstatt den anderen in die Defensive zu drängen, eröffnet sie die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse beider Parteien berücksichtigen.

In Alltagssituationen kann GFK besonders hilfreich sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Durch die bewusste Fokussierung auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse hilft die Methode, eine offene und ehrliche Kommunikation zu fördern, ohne dass der andere sich angegriffen fühlt. Sie eignet sich besonders gut für zwischenmenschliche Beziehungen, sei es in der Familie, in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz.

Beispiel für gewaltfreie Kommunikation

Stell dir vor, du hast einen Konflikt mit deinem Partner, weil dieser oft zu spät zu gemeinsamen Verabredungen kommt. Eine typische, nicht gewaltfreie Reaktion könnte sein: „Du bist immer zu spät! Das ist so respektlos!“

Mit gewaltfreier Kommunikation könntest du den Konflikt so angehen:

  1. Beobachtung: „Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit öfter zu spät gekommen bist, wenn wir uns verabredet haben.“
  2. Gefühle: „Das hat mich enttäuscht und frustriert.“
  3. Bedürfnisse: „Ich wünsche mir, dass wir uns mehr Zeit füreinander nehmen und unsere Treffen pünktlich beginnen.“
  4. Bitte: „Wärst du bereit, in Zukunft rechtzeitig zu kommen oder mir Bescheid zu geben, wenn du später kommst?“

Durch diesen Ansatz wird dein Partner sich weniger angegriffen fühlen und ist eher bereit, an einer Lösung mitzuarbeiten.

Mediation als erfolgreiche Methode

Die Mediation ist ein bewährtes Verfahren, um Konflikte mithilfe eines neutralen Dritten, des Mediators, zu lösen. Dieser Mediator unterstützt beide Parteien dabei, miteinander zu kommunizieren und eine Lösung zu finden, die für beide akzeptabel ist. Mediation ist besonders dann sinnvoll, wenn die Konfliktparteien allein nicht weiterkommen oder die Situation bereits stark eskaliert ist.

Wie funktioniert Mediation?

Mediation ist ein strukturierter Prozess, der in der Regel in fünf Phasen abläuft:

  1. Einstieg und Aufklärung: Zu Beginn erklärt der Mediator den Ablauf der Mediation und klärt die Rollen aller Beteiligten. Es wird deutlich gemacht, dass der Mediator neutral ist und keine Partei bevorzugt. Die Parteien willigen ein, freiwillig am Prozess teilzunehmen.
  2. Darstellung der Sichtweisen: Beide Konfliktparteien haben nun die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Hierbei wird jede Seite ermutigt, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse offenzulegen, ohne den anderen zu unterbrechen. Der Mediator sorgt dafür, dass die Kommunikation strukturiert und respektvoll verläuft.
  3. Ermittlung der Interessen: In dieser Phase geht es darum, die tatsächlichen Interessen hinter den Positionen der Parteien zu verstehen. Oftmals steckt hinter einer scheinbar verhärteten Position ein Bedürfnis, das bisher nicht klar ausgesprochen wurde. Der Mediator hilft den Parteien, diese Interessen herauszuarbeiten.
  4. Entwicklung von Lösungsoptionen: Nun werden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten entwickelt, die die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigen. Der Mediator moderiert diesen Prozess und sorgt dafür, dass keine Lösungsidee sofort abgelehnt wird. Es geht darum, so viele Optionen wie möglich zu sammeln, bevor man sich auf eine Lösung einigt.
  5. Vereinbarung: Am Ende einigen sich die Konfliktparteien auf eine Lösung, die beide akzeptieren können. Diese Vereinbarung wird schriftlich festgehalten, und der Mediator hilft dabei, sicherzustellen, dass beide Seiten sich an die Abmachung halten.

Vorteile der Mediation

  • Neutralität: Der Mediator ist neutral und hat kein persönliches Interesse am Ausgang des Konflikts. Dadurch können sich beide Seiten sicher fühlen, dass ihre Bedürfnisse gleichermaßen berücksichtigt werden.
  • Freiwilligkeit: Beide Parteien nehmen freiwillig an der Mediation teil, was die Bereitschaft erhöht, eine gemeinsame Lösung zu finden.
  • Eigenverantwortung: Bei der Mediation haben die Konfliktparteien die Kontrolle über den Ausgang des Prozesses. Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Entscheidung, bei der ein Richter das Urteil fällt, entscheiden hier die Parteien selbst über die Lösung.
  • Langfristige Lösungen: Da beide Parteien aktiv in die Lösungsfindung eingebunden sind, sind die Vereinbarungen oft nachhaltiger und werden mit größerer Wahrscheinlichkeit eingehalten.

Wann ist Mediation sinnvoll?

Mediation ist besonders in folgenden Situationen sinnvoll:

  • Bei langanhaltenden Konflikten, die bereits zu einer Eskalation geführt haben, wie etwa bei familiären Erbstreitigkeiten oder Nachbarschaftskonflikten.
  • In Arbeitskonflikten, bei denen es um Machtkämpfe oder Missverständnisse geht.
  • In Partnerschafts- oder Trennungskonflikten, um eine friedliche Einigung zu erzielen und im besten Fall eine Eskalation oder juristische Auseinandersetzung zu vermeiden.
  • Bei rechtlichen Auseinandersetzungen, bei denen die Parteien sich eine einvernehmliche Lösung wünschen, ohne den langen und oft teuren Weg über ein Gericht zu gehen.

Beispiel für eine erfolgreiche Mediation

Stell dir vor, zwei Kollegen haben einen Streit darüber, wer für bestimmte Aufgaben im Team verantwortlich ist. Der eine fühlt sich überlastet, während der andere meint, nicht genügend Einfluss auf Entscheidungen zu haben. Beide Seiten sind unzufrieden und die Kommunikation ist blockiert.

Eine Mediation könnte folgendermaßen ablaufen:

  1. Der Mediator lädt beide Parteien ein, ihre Sichtweisen darzulegen.
  2. Im Gespräch stellt sich heraus, dass beide eigentlich das gleiche Ziel verfolgen: Ein besseres Arbeitsklima und klare Aufgabenzuweisungen.
  3. Gemeinsam werden Möglichkeiten entwickelt, wie die Arbeitsaufteilung fair gestaltet werden kann.
  4. Am Ende einigen sich beide Parteien auf eine neue Verteilung der Aufgaben und feste Kommunikationsregeln für zukünftige Probleme.

Zusammengefasst bieten sowohl die gewaltfreie Kommunikation als auch die Mediation wirksame Ansätze, um Konflikte konstruktiv zu lösen. Während die gewaltfreie Kommunikation vor allem im direkten Gespräch zwischen zwei Parteien eingesetzt werden kann, bietet die Mediation eine strukturierte und von einem Dritten moderierte Möglichkeit, auch komplexe oder festgefahrene Konflikte zu lösen. Beide Methoden zielen darauf ab, eine friedliche und nachhaltige Lösung zu finden, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt.

Tipps für den langfristigen Erfolg

Eine erfolgreiche Konfliktlösung erfordert Geduld und Konsequenz. Es ist wichtig, immer wieder an sich selbst zu arbeiten, Konflikte konstruktiv anzugehen und Selbstreflexion zu betreiben. Vergebung ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um Konflikte langfristig hinter sich zu lassen.

Häufige Fehler bei der Konfliktlösung

Konflikte zu lösen, ist nicht immer einfach, und viele Menschen machen dabei typische Fehler, die den Konflikt verschärfen oder es unmöglich machen, eine konstruktive Lösung zu finden. Indem wir diese Fehler verstehen, können wir besser darauf achten, sie zu vermeiden und stattdessen effektive Strategien anzuwenden.

1. Defensives Verhalten

Einer der häufigsten Fehler in Konflikten ist defensives Verhalten. Wenn sich jemand angegriffen fühlt, neigen wir dazu, uns sofort zu verteidigen, anstatt die Perspektive des anderen zu verstehen. Defensive Reaktionen wie „Ich habe nichts falsch gemacht“ oder „Das ist nicht meine Schuld“ blockieren die Möglichkeit eines offenen und ehrlichen Dialogs.

Warum ist das problematisch?

Defensive Reaktionen erzeugen oft eine negative Dynamik, in der der andere das Gefühl hat, nicht ernst genommen oder gehört zu werden. Das kann dazu führen, dass sich der Konflikt weiter zuspitzt, weil sich die Parteien immer mehr in ihren eigenen Standpunkten verfestigen, anstatt nach Lösungen zu suchen. Ein Beispiel: Wenn dein Kollege kritisiert, dass du eine Aufgabe nicht rechtzeitig erledigt hast, könntest du defensiv reagieren, indem du sagst: „Das ist nicht mein Fehler, du hast mir keine klaren Anweisungen gegeben.“ Statt das Problem zu lösen, wird der Konflikt verschärft, da der Fokus nun auf Schuldzuweisungen liegt.

Wie kann man es besser machen?

Versuche, stattdessen eine offene Haltung einzunehmen. Höre dem anderen zu und erkenne seine Gefühle an, auch wenn du nicht sofort mit allem einverstanden bist. Eine gute Antwort wäre: „Ich verstehe, dass du frustriert bist, weil die Aufgabe nicht rechtzeitig erledigt wurde. Lass uns gemeinsam herausfinden, was schiefgelaufen ist.“

2. Schuldzuweisungen

Ein weiterer großer Fehler bei der Konfliktlösung ist, den anderen für das Problem verantwortlich zu machen. Aussagen wie „Du bist schuld, dass es so weit gekommen ist“ oder „Wegen dir ist alles schlimmer geworden“ führen meist dazu, dass sich die andere Person angegriffen und in die Defensive gedrängt fühlt.

Warum ist das problematisch?

Schuldzuweisungen lenken die Aufmerksamkeit weg von der Lösung des Konflikts und hin auf die Frage, wer Schuld hat. Dies kann zu einer Eskalation des Konflikts führen, weil die andere Person beginnt, sich zu verteidigen, anstatt über die Lösung nachzudenken. Schuldzuweisungen fördern oft eine „Gewinner-Verlierer“-Mentalität, bei der beide Parteien das Gefühl haben, dass nur eine Seite Recht haben kann. Dies verschlechtert nicht nur die Kommunikation, sondern erschwert auch die Möglichkeit, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Wie kann man es besser machen?

Anstatt die Schuldfrage in den Mittelpunkt zu stellen, ist es hilfreicher, über deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Verwende Ich-Botschaften, um dem anderen zu erklären, wie du dich fühlst, ohne ihm die Schuld zuzuschieben. Zum Beispiel: „Ich fühle mich enttäuscht, weil wir das Ziel nicht erreicht haben. Ich würde gerne darüber sprechen, wie wir das in Zukunft vermeiden können.“

3. Das Problem ignorieren

Ein häufiger Fehler, den viele Menschen machen, ist, den Konflikt zu ignorieren, in der Hoffnung, dass er von selbst verschwindet. Manche Menschen haben Angst vor Konfrontationen oder sind unsicher, wie sie den Konflikt ansprechen sollen, und wählen daher den Weg des geringsten Widerstands, indem sie das Problem gar nicht ansprechen.

Warum ist das problematisch?

Das Ignorieren eines Konflikts mag auf den ersten Blick wie eine einfache Lösung erscheinen, aber in Wirklichkeit kann es den Konflikt verschlimmern. Unausgesprochene Probleme können sich mit der Zeit aufstauen und zu Ressentiments führen. Der Konflikt bleibt ungelöst und kann in Zukunft bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit wieder aufbrechen – oft in einer viel stärkeren und destruktiveren Weise. Ein Beispiel hierfür wäre ein Paar, das sich regelmäßig über kleine Haushaltsaufgaben ärgert, aber nie darüber spricht. Eines Tages könnte eine Kleinigkeit, wie das Liegenlassen von Geschirr, zu einem großen Streit führen, der all die angestauten Frustrationen ans Licht bringt.

Wie kann man es besser machen?

Es ist wichtig, Konflikte frühzeitig anzusprechen, bevor sie zu größeren Problemen werden. Du kannst Konflikte auf eine konstruktive Weise ansprechen, indem du den richtigen Zeitpunkt und Ort wählst und darauf achtest, dass beide Parteien ruhig und offen sind. Statt den Konflikt zu ignorieren, sage zum Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass wir in letzter Zeit oft aneinander geraten, wenn es um die Hausarbeit geht. Ich würde gerne darüber sprechen, wie wir das besser organisieren können.“

4. Überhastete Lösungen suchen

Oft haben wir den Drang, einen Konflikt so schnell wie möglich zu lösen, um die unangenehme Situation zu beenden. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass es wichtig ist, das Problem gründlich zu durchdenken und die Ursache des Konflikts zu verstehen. Schnelllösungen wie „Lass uns einfach aufhören darüber zu reden“ oder „Okay, ich gebe nach“ mögen kurzfristig den Konflikt dämpfen, lösen aber das zugrunde liegende Problem nicht.

Warum ist das problematisch?

Eine überhastete Lösung bedeutet oft, dass der Konflikt nur oberflächlich gelöst wird und nicht wirklich bearbeitet wurde. Das führt dazu, dass der Konflikt später wieder auftauchen kann, möglicherweise in einer verschärften Form. Wenn eine der Parteien das Gefühl hat, dass ihre Bedenken nicht ernst genommen wurden, könnte dies zu Groll und einem Mangel an Vertrauen führen. Eine schnelle Lösung mag den Anschein erwecken, dass der Konflikt vorbei ist, aber das Problem ist in Wirklichkeit nur verschoben.

Wie kann man es besser machen?

Nimm dir die Zeit, den Konflikt gründlich zu analysieren und sicherzustellen, dass beide Parteien ihre Bedürfnisse und Gefühle vollständig ausdrücken konnten. Eine nachhaltige Lösung erfordert Geduld und Verständnis. Anstatt vorschnell eine Lösung anzubieten, frage: „Was wäre deiner Meinung nach eine faire Lösung?“ So signalisierst du, dass du bereit bist, auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen.

5. Nicht aktiv zuhören

Ein weiterer Fehler ist, nicht wirklich zuzuhören, wenn der andere spricht. Stattdessen konzentrieren sich viele Menschen darauf, ihre eigene Antwort vorzubereiten oder den Standpunkt des anderen sofort zu widerlegen. Dies zeigt dem Gesprächspartner, dass er nicht ernst genommen wird, und verschlechtert die Kommunikation.

Warum ist das problematisch?

Wenn du nicht aktiv zuhörst, verpasst du wichtige Informationen, die zur Lösung des Konflikts beitragen könnten. Außerdem fühlt sich die andere Person missverstanden oder ignoriert, was den Konflikt verschärfen kann. Missverständnisse entstehen oft dadurch, dass die beteiligten Personen nicht bereit sind, die Perspektive des anderen zu hören und zu verstehen.

Wie kann man es besser machen?

Aktives Zuhören bedeutet, sich bewusst Zeit zu nehmen, dem anderen zuzuhören, ohne ihn zu unterbrechen oder gleich an eine Antwort zu denken. Du kannst das Gehörte auch wiederholen, um sicherzustellen, dass du es richtig verstanden hast, z.B.: „Wenn ich dich richtig verstehe, bist du frustriert, weil…“ Dies zeigt nicht nur Respekt, sondern hilft auch, Missverständnisse zu klären.

6. Emotionen unkontrolliert ausleben

Ein häufiges Problem bei der Konfliktbewältigung ist das unkontrollierte Ausleben von Emotionen. Wut, Frustration oder Enttäuschung können zu impulsiven Reaktionen führen, die die Situation verschärfen und oft verletzende Worte oder Handlungen beinhalten, die später bereut werden.

Warum ist das problematisch?

Unkontrollierte Emotionen, insbesondere Wutausbrüche, führen oft dazu, dass der eigentliche Konflikt in den Hintergrund rückt und stattdessen der emotionale Ausbruch im Vordergrund steht. Das macht es schwer, den Konflikt konstruktiv zu lösen, da beide Parteien sich auf die negativen Emotionen konzentrieren. Außerdem kann ein emotionaler Ausbruch das Vertrauen und die Beziehung zwischen den Parteien nachhaltig beschädigen.

Wie kann man es besser machen?

Es ist wichtig, deine Emotionen zu kontrollieren, bevor du auf einen Konflikt reagierst. Nimm dir einen Moment Zeit, um durchzuatmen oder einen kurzen Spaziergang zu machen, wenn du merkst, dass deine Emotionen hochkochen. So kannst du dich sammeln und das Gespräch ruhiger und sachlicher angehen.

Zusammenfassung und Fazit

Konflikte sind unvermeidlich, aber mit den richtigen Techniken lassen sie sich lösen. Ob im Job, in der Familie oder in der Partnerschaft – durch offene Kommunikation, Empathie und den Willen zur Lösung können Konflikte zu positiven Veränderungen führen.


Häufig gestellte Fragen

Was ist der erste Schritt zur Konfliktlösung?

Zuhören! Bevor du antwortest, solltest du sicherstellen, dass du die andere Person wirklich verstanden hast.

Welche Rolle spielen Emotionen in Konflikten?

Emotionen wie Wut oder Frustration können Konflikte verschärfen. Es ist wichtig, diese Emotionen zu erkennen und zu kontrollieren.

Wie kann ich verhindern, dass ein Konflikt eskaliert?

Bleibe ruhig, spreche klar und vermeide es, Vorwürfe zu machen. Konzentriere dich auf das Problem, nicht auf die Person.

Was ist gewaltfreie Kommunikation?

Eine Methode, bei der man sich auf die eigenen Bedürfnisse konzentriert und diese klar und ohne Vorwürfe kommuniziert.

Wann ist Mediation sinnvoll?

Mediation ist also sinnvoll, wenn die Parteien selbst an einer Lösung interessiert sind, aber den Konflikt allein nicht überwinden können.

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