Das Jahr 2020 neigt sich langsam dem Ende zu. Ohne Frage ein sehr verrücktes Jahr, das unseren gewohnten Alltag auf den Kopf gestellt hat. Und auch wenn ich das Wort Corona mittlerweile nicht mehr hören kann, so habe ich doch eine sehr positive Sache aus der Krise mitgenommen: Zeit. Vor allem Zeit für mich.
Corona hat meinen schnelllebigen Alltag entschleunigt und mir dabei geholfen, mich stärker auf das Hier & Jetzt konzentrieren zu können. Trotz kleiner Corona-Depressionen habe ich in den letzten Monaten tatsächlich gelernt, die aktuelle Situation zu akzeptieren und mein persönliches Glück in dem „Vorhandenen“, sprich in meinem aktuellen Alltag, zu suchen. Denn Ausreden wie „Wenn ich im Urlaub bin, kann ich endlich wieder entspannen und Neues entdecken“ haben in der letzten Zeit nicht funktioniert. Also habe ich mich auf das Hier & Jetzt fokussiert und überlegt, wie ich das Beste für mich aus der Situation rausziehen kann. Dabei ist unter anderem der Blog Alltagswelt entstanden. Der Aufbau dieses Blogs hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht, dass ich Corona für die geschenkte Zeit sogar sehr dankbar bin.
Leider machen wir unser Glück und unsere Zufriedenheit oftmals von äußeren Dingen, wie z.B. Urlaub, langfristigen Erfolg im Job oder Geld, abhängig. Warum richten wir unseren Fokus nicht auf das Hier & Jetzt und nutzen unsere Zeit für die Dinge, die uns bereits heute schon erfüllen?
In diesem Kontext will ich dir gerne eine Geschichte mit auf den Weg geben, die mich sehr berührt und zum Umdenken gebracht hat. Leider ist mir der ursprüngliche Autor dieser Geschichte nicht bekannt. Ich wünsche Dir dennoch viel Spaß beim Lesen!
Ein Fischer – irgendwo am Meer – fährt jeden Tag mit seinem kleinen Fischerboot raus, fängt zwei Fische und kehrt am Mittag wieder zurück zu seiner Familie. Gemeinsam grillen sie die Fische am Strand und verbringen anschließend die Zeit miteinander.
Irgendwann kommt ein Manager, irgendeinen hoher Unternehmer, vorbei und macht im Dorf des Fischers Ferien. Er beobachtet den Fischer für ein paar Tage und wundert sich, warum der Fischer immer nur mit zwei Fischen wieder zurückkommt.
Ganz der Unternehmer, der er ist, geht er irgendwann zum Fischer und fragt diesen, warum er eigentlich immer nur zwei Fische fange und ob dann da draußen denn nicht mehr zu angeln wären.
Die Antwort des Fischers ist, dass es selbstverständlich mehr Fische gäbe, aber dass ja die zwei Fische, die er täglich fange, genug seien für ihn und seine Familie.
Daraufhin schlägt der Unternehmer folgendes vor: „Du könntest doch trotzdem mehr Fische fangen und die übrigen dann einfach verkaufen?“
Der Fischer fragt zurück, was er dann davon hätte, woraufhin der Unternehmer ihm mitteilt: „Dann kannst du mit dem Verkauf der übrigen Fische noch zusätzlich Geld verdienen.“
Der Fischer fragt wieder: „Und was mache ich dann mit dem zusätzlichen Geld?“ – „Du kannst irgendwann vielleicht sogar Mitarbeiter anstellen!“
Erneut wundert sich der Fischer und fragt: „Und was mache ich dann mit den Mitarbeitern?“
„Naja, mit mehr Mitarbeitern kannst du dann noch mehr Fische fangen und diese verkaufen und damit noch mehr Geld verdienen“, antwortet der Manager.
Aber auch hier erkennt der Fischer den Wert noch nicht und fragt wieder: „Und dann?“
„Dann hast du vielleicht irgendwann eine eigene Fabrik, ein wirklich großes Unternehmen, und kannst sehr viel mehr verkaufen und verdienen!“, erwidert der Manager.
„Und was habe ich davon?“ fragt der Fischer wieder. „Tja, irgendwann, dann verdienst du vielleicht so viel Geld, dass du gar nicht mehr arbeiten musst!!! Das wäre doch toll!“, ruft der Manager begeistert aus.
„Und wenn ich dann nicht mehr arbeiten muss, kann ich dann machen, was ich will?“
Hocherfreut, dass der Fischer nun scheinbar verstanden hatte, antwortet der Manager: „Ja, absolut! Du musst nicht mehr arbeiten und kannst tun und lassen, was du willst!“
„Kann ich dann auch jeden Tag mit meinem Boot rausfahren? Zwei Fische für mich und meine Familie fangen? Diese zum Mittagessen grillen? Und den Nachmittag dann mit meiner Frau und den Kindern am Strand verbringen und die Zeit genießen?“
„Ja, all das kannst du dann tun!“ bestätigt der Manager.
Nachdenklich schaut der Fischer ihn an… und antwortet schließlich: „Aber genau das mache ich doch jetzt schon jeden Tag!“
Ich hoffe, ich konnte dich mit dieser Geschichte über das Hier & Jetzt ein bisschen inspirieren und zum Nachdenken oder vielleicht sogar auch zum Umdenken anregen. Und denk immer dran: „Lerne aus der Vergangenheit, träume von der Zukunft aber lebe im Hier & Jetzt.“ (Unbekannt)
Sehr schöner Text und tolle Geschichte!
Vielen lieben Dank 🙂